Ein Vater

Du stehst auf einer selbsterdachten Bühne
und setzt dich allzu gern in Szene
spielst uns etwas vor.
Mimst aus Angst, Verzweiflung,
Trauer, Wut und Scham
den tragischen Helden
voll Pathos - doch
überzeugst du niemanden mehr
schon lange nicht mehr.
Das Publikum wurde zu Kritikern
sie durchschauen dein Spiel - doch
merkst du es nicht.
Träumerisch versunken im Theater deiner Welt
beginnt der letzte Akt
die Kathastrophe kündigt sich unabwendbar an
und am Ende wirst du nur selbst
Beifall klatschen mit vor Stolz geschwellter Brust
dich verbeugen vor einem leeren Saal.
Wirst erkennen, daß du ganz allein bist
dich berührungslos, unbemerkt,
ohne Abschied, einfach so von uns entfernt hast.
Der Vorhang fällt.

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