Das Gewitter

Ein Gewitter fegte über uns hinweg
und wir - fest ineinander verschlungen
hörten kaum den eigenen Atem,
der stoßweise kam - vor Erregung.

Der Donner zerbrach so ohrenbetäubend
die Welt um uns her in Scherben
- nur uns nicht, die wir
erzitterten unter ihm und festhielten was zum einzigen Ziel uns geworden war.

Erschütterungen der Luft
und der Hall danach ließen
uns beide erbeben und flüchten
zu Orten die Wärme und Schutz
uns versprachen, es drängte, verlangte
nach mehr.

Eine Nähe, die auf dem kleinen,
abgespaltenem Teil von Welt
- wie eine Insel, uns nur bestimmt war.
Und wieder so krachend mit Wucht
der Donner
und du, in mir, unbändiger
denn jemals zuvor.
Grollend und tobend
kaum steigerbar
- und doch - noch mehr
bis zur Vollendung, Entladung
der Kraft
aus jeder Faser des Seins
- aus dir.

Erschöpft, erschaudert
voll tiefem Frieden
liegst du, den Kopf in den Kissen
- in mir gebettet
- eine Insel hörst kaum mit halbem Ohr den Regen, der
zarter jetzt, reinigt und kühl sich legt auf Entflammtes.

Ein Tropfen Salz
rinnt in dein Ohr und
jetzt hörst du nichts mehr
spürst nur meinen Herzschlag,
der unter deinem sich langsam beruhigt.

Welt fügt sich langsam wieder zusammen
- auch wir kehren langsam zurück.
Benommen von der heftigen Wucht
der Entladung - doch nicht leer.
Sondern voll, sondern angefüllt
mit reiner, frischer, belebender Kraft
der Gefühle
erwacht das Bewußtsein, es dämmert,
wir sind wieder hier.

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